Etwas, jemanden, sich selbst verstehen, und zwar nicht nur mit dem Kopf, sondern vor allem auf einer tieferen Ebene des Spürens: Das ist nach meiner Erfahrung der wesentliche „Schlüssel“. Wer erfasst hat, was ihn belastet, bedrückt, stresst, traurig oder ängstlich macht, kann anschließend entscheiden: was er anpacken möchte – und ebenso, was er nicht ändern, womit er aber nun vielleicht seinen Frieden machen kann.

Was braucht es dazu? Es klingt so einfach und logisch: Um zu wissen, was ich will und was nicht, muss ich mich selbst kennen. Ich muss wissen, was ich kann und mag, was ich richtig und sinnvoll finde – und was nicht. Wie ich zu etwas, jemandem oder mir selber stehe. Welche Werte für mich wesentlich sind.

Selbsterkenntnis setzt die Bereitschaft voraus, mir selbst gegenüber aufrichtig zu sein. Auch das anzuschauen, was mir nicht gefällt. Es ist nun einmal da, es gehört zu mir. Vielleicht hätte ich es gern anders – aber was ich verändern will, muss ich zuerst einmal wahrnehmen. Denn wie soll ich ändern, was ich verleugne?

Doch vielleicht geht es auch darum: Mitgefühl zu ent- wickeln, und zwar nicht nur für andere, sondern auch für mich selbst. Mich annehmen und zu allem stehen zu können, was mich ausmacht.

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